Freie Trauung im Schloss Ludwigsburg mit Angela und Jochen 28.07.2019
Diese Hochzeit geht in die Annalen als die witzigste meiner Hochzeiten ein. Ein sehr lustiges Brautpaar, wollten sich nach der ersten missglückten Ehe nun bereits im zweiten Anlauf das Jawort geben. Sie Italienerin und entsprechend gestenreich, er eher ruhigeren Gemütes.
Da von den 60 Gästen auch einige italienische Gäste anwesend waren, stellte sich zuerst die Frage, ob es eine zweisprachige Hochzeit geben sollte. Leider war unsere Italienerin schon ausgebucht, so dass wir uns einfach für ein Handout auf italienisch entschieden.
Es war ein heißer, schwüler Tag im Schloss Ludwigsburg, dank der Hochzeitsplanerin hatte ich auch tatsächlich irgendwann die Zufahrt zum Schloss gefunden.
Wie üblich war ich rechtzeitig da, konnte in Ruhe alles aufbauen, mich mit der Musik abstimmen, alles war perfekt. Um 14.00 Uhr sollte die Trauung beginnen und da ich im Anschluss noch eine weitere Hochzeit auszurichten hatte, hoffte ich auch auf einen pünktlichen Anfang.
So warteten dann die Gäste, der Bräutigam, die Musik und ich auf die Braut.
Um 14.20 Uhr hieß es dann, sie kommt. Musik wurde angestimmt, ich machte mich bereit, aber nein, Fehlalarm. Italiener sind ja nun auch nicht unbedingt für ihre Pünktlichkeit bekannt.
Um 14.30 Uhr war es dann endlich so weit. Die Trauung konnte beginnen. Alles lief auch gut, bis ich kurzzeitig aus der Ruhe kam, als die Braut mir leise mitteilte, dass sich unter mein zweilagiges Kleid eine Wespe verfangen habe. Kurzer Schweißausbruch, aber auch das habe ich gemeistert.
Kurz vor dem Jawort und der Ringübergabe, fing es dann an zu tröpfeln. Vorher hatten wir schon die dunklen Wolken aufkommen sehen, aber gehofft, dass das Wetter halten würde.
Nun ja, was soll ich sagen, es regnete mehr und die Braut äußerte den Wunsch bzw. fragte die Gäste, ob man nicht besser reingehen sollte. „Nein“ war die einhellige Meinung, ein wenig Regen bringe Glück. Nur, dass der Regen ziemlich heftig wurde und die Trauzeugen mittlerweile einen Schirm über den Brautleuten ausbreiteten (jetzt weiß jeder, wozu Trauzeugen auch gut sein können). Auch meiner hatte sich einer der Gäste erbarmt und mich mit einem Schirm vor dem Schlimmsten bewahrt.
Als ich an der romantischsten Stelle angekommen war, sprich beim Jawort und der Ringübergabe, wurde mein Schirmhalter etwas unaufmerksam, kippte den Schirm und ein Schwall Wasser ergoss sich über mich. Ich konnte nicht anders und fing an zu lachen, das Brautpaar ebenso und die Gäste fanden es auch ausgesprochen komisch. Mittlerweile schüttete es aus Kübeln, ich ließ meine Geschichte am Schluss weg, und Brautpaar, Gäste und ich flüchteten ins Trockene. Eine halbe Stunde später war der Spuk vorbei – ich sah jedoch etwas wie durch das Wasser gezogen aus, traf aber bei der nächsten Hochzeit auf Verständnis.
Wenn ich an diese Trauung denke, muss ich immer noch lachen!