Freie Trauung im Ziegeleipark in Heilbronn
Jede Hochzeit und jedes Paar ist anders, besonders. Aber trotzdem gibt es jedes Jahr meist eine Hochzeit, die für einen selber ganz speziell ist, bei der alles passt: angefangen vom Paar, über die Location, die Gäste, die Atmosphäre und manchmal noch eine ganz besondere Verbindung, die zum Brautpaar besteht. So wie bei meiner Hochzeit am 27. Juli, die sicher zu meinen persönlichen Highlights gehört. Alleine schon durch die Vielfalt der Kulturen war diese Hochzeit ganz speziell.
Wenn nicht nur Generationen, sondern auch Kulturen und Traditionen aufeinanderprallen und unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen eines jeden erfüllt sein wollen, wird es schwierig.
So kann man sich vorstellen, dass ältere Generationen, dazu noch mit türkischen Wurzeln und entsprechenden Traditionen, einer freien Trauung skeptisch gegenüberstehen.
Wenn aber hinterher alle restlos begeistert sind und von der schönsten Trauung sprechen, der sie jemals beigewohnt haben, dann weiß man als Redner, dass man alles richtig gemacht hat.
So ging es mir am 27. Juli diesen Jahres. Ein Brautpaar mit türkischen Wurzeln wollte gerne eine freie Trauung. Schon die Checkliste hat mir gezeigt, dass es sich um ein ganz besonderes Paar handeln muss und ich war neugierig, beide kennenzulernen. Auf Anhieb war eine Sympathie da und ich habe mich sehr gefreut, dass ich am Ende des Gesprächs noch eine Einladung zu der türkischen/deutschen Hochzeitsfeier bekommen habe.
Um 13 Uhr sollte die Trauung im Ziegeleiparkt in Heilbronn stattfinden. Gewitter standen zwar in der Luft, aber es war einfach nur schwül und drückend heiß. Gott sei Dank hatte das Brautpaar vorgesorgt und Pavillons für etwas Schatten aufstellen lassen und mit Getränken waren auch alle versorgt. Und wie das dann so ist bei den südlicheren Ländern, fing die Trauung mit etwas Verspätung an, aber damit wurde bei den Gästen wohl schon von vornherein gerechnet. Diese waren eher überrascht, dass es sich nur um eine gute halbe Stunde handelte.
Und dann ist es trotzdem immer wieder ein sehr bewegender Moment, wenn man merkt, wie die Emotionen bei dem Brautpaar hochkommen.
Spätestens als die Braut dann ihr eigenes Ehegelübde aus der Tasche zog, kamen auch die Lacher, da dieses Gelübde sage und schreibe drei vollgeschriebene Seiten enthielt und ich meinte nur „für was habt ihr mich überhaupt gebraucht“? Aber die Braut hat es dann doch etwas improvisiert und gekürzt.
Ich kann nur sagen, dass es einfach nur eine wunderschöne Trauung war, mit vielen Emotionen und besonderen Momenten.
Beim anschließenden Sektempfang wurde ich so herzlich integriert von der Familie, die es für selbstverständlich hielt, dass ich bei der anschließenden Feier dabei bin, dass ich mich überhaupt nicht fremd gefühlt habe.
Auch die anschließende Feier war ebenfalls sehr außergewöhnlich und hat unglaublich viel Spaß gemacht.
Danke an dieses tolle Brautpaar – da weiß man wieder, warum man diese Tätigkeit so gerne macht!